Die Expert*innen des Alltags arbeiten für zwei Jahre eng mit der Theaterleitung zusammen. Gemeinsam wird gemäss einer kollaborativen Arbeitsweise entschieden, welche künstlerischen Inhalte umgesetzt werden, was auf dem Spielplan steht und welche Zielgruppe zu erreichen ist. Zudem konzipiert und führt das «KFDM» gemeinsam mit der Theaterleitung  «Resonanzformate» durch. Diese Formate sind dazu da, die Bedarfsanalyse, die Recherchearbeit, die Themenwahl oder die Projektidee mit einer breiteren Gruppe aus der Bevölkerung abzugleichen und zu überprüfen. Dadurch werden neue Erkenntnisse für die weitere künstlerische Theaterarbeit generiert und fliessen in die nächsten Arbeitsschritte ein. Durchgeführt werden die Formate nicht zwingend in den Räumlichkeiten von Theater Süd.

Das «KFDM» sorgt für heterogenes Wissen und neue Kompetenzen. Es ist ein durchlässiges Abgleichen von gegenseitigen Interessen und das Ermächtigen zur Teilhabe an künstlerischen Gestaltungsprozessen. Unsere Theatererfahrung verbindet sich mit uns fremden Perspektiven und Kompetenzen aus der Bevölkerung und ihren Lebensrealitäten.

Als Theaterinstitution wollen wir nicht über, sondern mit unserem Zielpublikum sprechen. Dafür braucht es neue Herangehensweise und vor allem strukturelle Veränderung, die die Teilhabe in den internen Entscheidungsprozessen, in der Projektplanung und schliesslich der Durchführung von künstlerischen Projekten sicherstellt. Mit dem Projekt «KFDM», soll das eingeübt und erprobt werden. Kurzfristig soll das «KFDM» als Pilotprojekt auf seine Machbarkeit geprüft werden und längerfristig in die Organisationsstruktur von Theater Süd implementiert werden. Damit wirken wir dem Gefälle zwischen Theaterinstitution und Bevölkerung entgegen und verfolgen in einer noch konsequenteren Weise die Vision von Theater Süd.